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Nur Talke ?



Du warst erst am Anfang des Weges

und doch bist Du schon am Ziel angelangt.

 

Du hast die Grenze überschritten,

die noch vor uns liegt.Jetzt bist Du fern.

 

Und doch bist Du uns noch nah in unseren Gedanken

und in unserer grenzenlosen Liebe.

 

( Autor unbekannt)


 

Memento

 

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,

Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.

Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind ?


Allein im Nebel tast ich todentlang

Und lass mich willig in das Dunkel treiben.

Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.


Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr;

- Und die es trugen, mögen mir vergeben.

Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,

Doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

 

( Mascha Kaleko )


 

 Nichts trennt uns mehr


Ich kehre zurück an die Orte,

wo wir uns begegnet sind,

und  du bist wieder da.


Ich gehe die Wege,

die du gegangen bist,

du gehst wieder mit mir.


Ich freue mich an dem,

was dich weiterhin erfreut hätte,

ich sehe dich mitlächeln.


Ich gehe den Spuren nach,

die du hinterlassen hast,

und begegne dir wieder.


Nichts kann uns trennen,

wenn uns so viel verbindet.


(Klaus Huber)




Wir wissen ja oft nicht,

die wir im Schweren sind,

bis über die Knie, bis an die Brust, bis ans Kinn.


Aber sind wir denn im Leichten froh ?

Sind wir nicht fast verlegen im Leichten?


Unser Herz ist tief,

aber wenn wir nicht hineingedrückt werden,

gehen wir nie bis auf den Grund.


Und doch,

man muss auf dem Grund gewesen sein.

Darum handelt es sich.


( Rainer Maria Rilke )



Klagelied - Nein, Nein, Nein


Nein, nein, nein !

Alles ist zerstört.

Mein Leben ist zerstört.

Es hat keinen Sinn -

Unfassbar,

zurückgeworfen auf das nackte Ich !


Abgrund -

Dunkelheit -

der Boden ist mir unter den Füßen

weggerissen

und immer wieder.

Mein Gott, mein Gott,

warum hast du mir das angetan !

Wie soll ich je wieder Licht sehen können ?

Gibt es noch ein Licht ?


Ich falle - ich falle tief.

Ich falle tiefer.

Ich kann mich fallen lassen,

ich darf mich falllen lassen,

ich muss mich falllen  lassen.


Es gibt keinen anderen Weg,

als in das Dunkelste hinein.

Das Unbewusste aber weiß.

Du wirst gehalten.

Du wirst getragen.

Und doch - du bist allein.

 


 

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,

und er verarmte mir in den Armen.

Und wurde klein, und ich wurde groß:

und auf einmal war ich das Erbarmen,

und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seinen Himmel  gegeben -

Und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand,

er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,

und wir haben langsam einander erkannt.

 

( Rainer Maria Rilke )


 

Jeder Trauernde ist ein Held,

dem unsäglich viel zugemutet wird.

In einer total veränderten Innen- und Außenwelt

muss er Übermenschliches leisten.

Die Zeit der Trauer ist mehr als ein Aufenthalt in

einem fremden Land - sie ist eine Reise in eine fremde Welt,

und der Trauernde lernt kennen, dass Sprache

von der Erlebniswelt des Führens weit entfernt ist.

Sich mit dieser Welt - innen und außen - vertraut zu machen,

ist der Trauerprozess.

Wenn der trauernde Mensch sich den Gefahren

dieses Weges aussetzt und seinen Weg durch das Unbekannte findet,

kehrt er verwandelt zurück.

 

( Antje Uffmann )


 

Es wird besser, sagen die anderen.

Es wird anders, sage ich,

denn der Schmerz hat sich gewandelt,

doch er verläßt mich nicht.


Es ist anders, sagen die anderen,

es ist besser, sage ich,

denn das Leben ist jetzt klarer

und viel tiefer für mich.


Es ist leichter, sagen die anderen,

es wird schwerer, sage ich,

denn im zweiten Jahr , mein Kind,

spricht kaum noch jemand über dich.

Es ist schwerer, sagen die anderen,

es ist leichter, sage ich,

denn dies Leben ist befristet,

ja, ich freue mich auf dich.


Anders - besser

Schwerer - leichter,

nichts ist, wie es vorher war,

als ob eigentlich nichts geschah.


Doch für mich ist alles anders.

Ob es vorher besser war,

kann ich gar nicht mehr sagen,

eines ist mir aber klar:


Du lebst dort ganz sicher weiter.

anders, besser, leichter, schön!

Hast das Schwere schon bestanden,

ich kann dich im Licht nur sehn.


Du scheinst mit hinein ins Dunkel,

das mich oft umgibt, mein Kind,

hilf mir, an das Licht zu glauben,

bis wir dann zusammen sind.