Zu Beginn des Jahres 2011, für uns, die wir dem 2. Todestag von Talke und normalerweise ihrem 6. Geburtstag entgegensehen würden, befinden wir uns an einem Scheideweg.
Das Verständnis, das uns entgegengebracht wird, tendiert gen null. Nur sehr, sehr wenige Menschen, die uns umgeben, machen sich die Mühe ernsthaft zu erfragen, wie es uns geht und wie wir die Situation und die Tage meistern.
Man geht stattdessen zur Tagesordnung über und die Unterhaltung beginnt bestenfalls mit dem Hinweis auf den recht kalten Dezember, schlimmstenfalls mit einem, von absoluten Desinteresse geprägten und daher rein rhetorischen: „Na, wie geht’s, alles klar bei Euch ? Weihnachten lag dieses Jahr nicht gut, sind aber gut reingekommen !“
Bei aller (berechtigten) Enttäuschung über das Verhalten von einigen Menschen, habe ich (Papa) aus den Augen verloren, daß es auch schöne Momente und erfreuliche Ereignisse durch uns umgebene Menschen zu Beginn des Jahres gab und ich es zugelassen habe, einer bestimmten, 20 m entfernt lebenden Person hier eine Plattform zur gezielten Verunglimpfung gegeben zu haben. In dieser Beziehung ist – bei gleichzeitigem Hinweis auf die Richtigkeit der Aussagen - eine Selbstkritik angebracht, die nicht mit der Enttäuschung und dem immerwährenden Schmerz über den Verlust von Talke vermischt werden darf, sofern wir verhindern wollen, daß der eigentliche Charakter dieser Seite verändert wird ( siehe "Das Letzte", rechte Spalte ).
2. Todestag
DIE ZEIT HEILT KEINE WUNDEN
Wir kommen uns vor wie Getriebene - immer auf der Suche nach Abwechslung, Zerstreuung oder Befriedigung ! Doch es gelingt nicht ! Nicht durch den Einsatz von Geld und auch nicht durch zeitlich befristete räumliche Veränderungen, wie im Sommer während des ersten Urlaubs zu Dritt geschehen ... Der Besuch von Orten, die wir seinerzeit alle gemeinsam aufgesucht haben, ist nach wie vor mit Tränen verbunden; Orte, die Talke nicht kennenlernen durfte, sind nur schwer zu ertragen, weil der Kleinen das Erleben nicht vergönnt war ...
Kommenden Sonnabend, den 20.08. wäre Talke eingeschult worden - wie Evke vor 4 Jahren mit "Alles" ! Familie, Schultüte, kleine Feier ... Wir hätten alles darangesetzt, sie in der Klasse von Evkes vorheriger Lehrerin unterzubringen, sie wäre stolz und erhobenen Hauptes mit dem neuen, selbst ausgesuchten Ranzen in die Schule stolziert ... Und jetzt ? Eine Schultüte auf das Grab ...
Ein unbekannter Autor schrieb:
Es wird besser, sagen die anderen.
Es wird anders, sage ich,
denn der Schmerz hat sich gewandelt,
doch er verläßt mich nicht.
Es ist anders, sagen die anderen,
es ist besser, sage ich,
denn das Leben ist jetzt klarer
und viel tiefer für mich.
Es ist leichter, sagen die anderen,
es wird schwerer, sage ich,
denn im zweiten Jahr , mein Kind,
spricht kaum noch jemand über dich.
Es ist schwerer, sagen die anderen,
es ist leichter, sage ich,
denn dies Leben ist befristet,
ja, ich freue mich auf dich.
Anders - besser
Schwerer - leichter,
nichts ist, wie es vorher war,
als ob eigentlich nichts geschah.
Doch für mich ist alles anders.
Ob es vorher besser war,
kann ich gar nicht mehr sagen,
eines ist mir aber klar:
Du lebst dort ganz sicher weiter.
anders, besser, leichter, schön!
Hast das Schwere schon bestanden,
ich kann dich im Licht nur sehn.
Du scheinst mit hinein ins Dunkel,
das mich oft umgibt, mein Kind,
hilf mir, an das Licht zu glauben,
bis wir dann zusammen sind.
Alles Gute zur Einschulung, kleine Prinzessin !